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About Mausel

In diesem Blog möchte ich euch in Text und Bild die von uns durchgeführten Änderungen (Refit) an unserem Mausel zeigen.
Es ist sicher nicht immer der Beste und Professionellste Weg, sondern eher eine Doku über das, was wir an Mausel verändert haben und eine schöne Historie, was mit dem Boot in unserer Hand passiert ist. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen der auch ein Mausel, öhm eine Jaguar 22 hat bei Problem weiter.
Wenn du auch eine Jaguar 22 oder Catalina 22 besitzt melde dich mal bei mir. Zwei weitere Boote sind mir in Deutschland bekannt. Vielleicht können wir ein Wissens- und Erfahrungsnetzwerk aufbauen, oder uns mal treffen.

Mausel ist ein Fantasiewort, welches wir uns ausgedacht haben.

Unser Mausel ist eine Jaguar 22. Das ist ein 6,6m langes und 2,3m breites Segelboot, welches in England gebaut wurde und für Tidengewässer entwickelt wurde. Es basiert auf einem GFK-Sandwitch mit Balsaholzkern.
In den USA wurde das Boot Jaguar 22 nahezu unverändert unter dem Namen Catalina 22 gebaut. Die Zahl 22 gibt (wie üblich) die Größe an. In meinem Fall also 22 Fuß = 6,6m.
Es gibt auch Jaguars in anderen Größen.

Der Flughafen Berlin (BER) ist ein Kindergarten Projekt, gegen das hier. Hoffentlich werde ich trotzdem noch vor dem Flughafen fertig. 😉

Schwächen – Verbesserungen

Wie alles heut zu Tage, hat auch die Jaguar 22 ihre Schwächen.
Mit der Zeit wurden die Schwachstellen und Verbesserungen veröffentlich (eine quelle z.B.: catalinadirect.com), damit bereits verkaufte Boote damit nachgerüstet und verbessert werden können, so auch unser Mausel.

Hier möchte ich ein paar dieser Schwachstellen und Verbesserungen auflisten um euch die Möglichkeit zu geben, diese an eurer Jaguar zu kontrollieren.

Einbau Toilette
Es kann erhebliche Probleme an der Einbau Toilette mit einer Membran geben und somit unbemerkt Wasser ins Boot laufen. Das kann in Abwesenheit passieren oder auf einem Törn. Somit kann dieses Problem Lebensgefährlich werden. (Link)

Kielkabel und Umlenkrolle
Ihr solltet bei jeder Gelegenheit den Zustand des Kielkabels und der Umlenkrolle (Turning ball) kontrollieren.
Welche Gefahr besteht?
Das Kabel kann reißen. Bei geliftetem Kiel bedeutet das, dass der Kiel mit seinem gesamten Gewicht nach unten rauscht und hart am Anschlag anschlägt.
Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn die Umlenkrolle festsitzt und sich nicht dreht. Dann beginnt das Kabel bei jedem hoch und herunter kurbeln des Kiels sich in die Rolle einzuarbeiten. Die vorgesehene Lauffläche in der Rolle schleift an einer Seite ein bis es irgendwann durch ist. Nun wird das Kabel nicht mehr Umgelenkt, sondern wird am Rumpf schleifen. Und zwar solange, bis dieser durch ist, und Wasser eintritt.

Kielbolzen und Lager
Der Bolzen, welche den Kiel hält nutzt sich ab. Genauso wie die Bohrung im Kiel. Diese wird zu einem Lang loch, durch das Gewicht des Kiels. Sobald hier spiel drin ist, fängt das ganze mehr und mehr an zu arbeiten und nutz sich immer weiter ab.
Die Gefahr hier:
Der Bolzen bricht durch und der Kiel verschwindet in den Tiefen des Wassers. Vermutlich wird das Kabel reißen und nicht das Boot in die Tiefe ziehen. Aber Aufprobiert habe ich das noch nicht. Will ich auch nicht.
Auch die Einlaminierte Hülsen, welche die Schrauben aufnehmen und den Kiel samt Bolzen tragen sollten kontrolliert und ggf. getauscht werden. (Video1, Video2)

Auge für Vorstag verstärken zum U-Bolzen im Bug (für Trailerwinde)
Bei einigen Booten soll es vorgekommen sein, dass das Auge für das Vorstag auf dem Deck gerissen wurde.
Wie Verhindern?
Einfach eine Starre Verbindung (passenden Wantenspanner und ein bisschen Blech) zwischen das Auge vom Vorstag und dem Auge im Bug (womit das Boot auf den Trailer gezogen werden kann). Damit werden die Auftretenden Kräfte vom Vorstag auch in den Bug geleitet.

Weicher Kielkasten (Maststütze)
Der Kasten, in den der Keil eingeklappt wird und die Maststütze drauf steht, kann bei einigen Booten weich werden. Das ist daran zu erkennen, dass der Kasten seitlich Beulen wirft.
Wie beheben?
Den Kielkasten irgendwie verstärken. z.B. wenn möglich an der hinteren Stirnseite von innen ein Stück Holz ein laminieren. Oder den Kasten mit GFK-Matten verstärken.